Lektion 2

Herausforderungen

Bitte nimm Dir jetzt drei Minuten Zeit und vergegenwärtige Dir offen und ehrlich mit Dir selbst, vor welchen Herausforderungen du derzeit stehst.

Diese Herausforderungen können draußen in der Welt sein, wie Klimawandel, Krieg, Inflation etc., sich in Deinem Körper darstellen (Krankheiten, Schmerzen u.ä,) oder sie können sich in deinem Geist zeigen (Trauer, Angst, Selbstzweifel etc.).

Bitte mache Dir dazu Notizen, oder zähle Deine persönlichen Herausforderungen im Geist auf.

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Reflexion 1a: Bitte notiere Deine persönlichen Herausforderungen.

Ressourcen

Bitte nimm dir jetzt fünf Minuten Zeit und vergegenwärtige Dir, welche Ressourcen und Bewältigungsmöglichkeiten Du für diese Herausforderungen zu Verfügung hast.

Ebenso wie die Herausforderungen können sich diese Ressourcen außen in der Welt, z.B. Freunde, ein fitter und ausgeschlafener Körper, oder in Deinem Geist befinden.

Bitte konzentriere Dich vor allem auf diese geistigen Ressourcen, wie Deinen eigenen Willen, Geduld, Gelassenheit, Achtsamkeit, zwischenmenschliche Fähigkeiten, Einfühlungsvermögen, Mitgefühl u.ä.

Halte Dich dabei an die Tatsachen, aber versuche vor allem bei den mentalen Ressourcen – Deinen inneren Stärken – nicht zu untertreiben. Welche Fähigkeiten helfen Dir, mit Deinen Problemen zurecht zu kommen?  

Du kannst Dir wieder auf einem Blatt Papier Notizen machen oder Deine mentalen Ressourcen innerlich aufzählen.

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Reflexion1b: Bitte notiere Dir Deine mentalen Ressourcen

Was fällt Dir auf?

In der Regel ist es einfacher für uns, unsere Herausforderungen und Belastungen zu benennen und aufzuzählen. Wenn wir uns aber Gedanken über unsere Ressourcen und Stärken machen, dann merken wir, dass wir bereits viele innere und äußere Werkzeuge besitzen, um mit diesen Herausforderungen umzugehen. Oft unterschätzen wir jedoch unsere eigenen Fähigkeiten!

Um unsere Situation zu verbessern, können wir sowohl daran arbeiten, die Herausforderungen zu reduzieren als auch daran, neue und stärkere Ressourcen auszubilden. Beides ist wichtig! Meistens haben wir jedoch mehr Möglichkeiten, mehr Gelegenheiten und mehr Macht darüber, neue und bessere Ressourcen und mentale Stärkequellen zu entwickeln.

In diesem Training lernst Du, neu Stärken und Fähigkeiten im Allgemeinen auszubilden und dieses dann im Besonderen auf Deine Möglichkeiten und Schlüsselressourcen anzuwenden.

Du konzentrierst Dich dabei immer auf das, was Du bereits besonders gut kannst! Deine inneren Stärken wachsen nämlich immer dann, wenn Du von ihnen Gebrauch machst! Dinge, die noch nicht so gut gehen, nimmst Du einfach nur zur Kenntnis.

Im Garten des Geistes: Let be! Let go! Let in!

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Du kannst dir Deinen Geist auch als Garten vorstellen. In Deinem Garten kannst du die Blumen anschauen. Du kannst das Unkraut beseitigen und du kannst weitere Blumen pflanzen, hegen und pflegen. Im Wesentlichen kannst Du Deine Psyche auf drei Arten beeinflussen: Dinge so sein lassen, Dinge loslassen oder neue Dinge hereinlassen. Oder, wie es bei Rick Hanson heisst: let be, let go, let in.

In diesem Training fokussieren wir uns auf den dritten Punkt: das Hereinlassen neuer Dinge. Es geht uns hier um das Kultivieren des Positiven. Das bedeutet nicht, dass wir das Negative ablehnen, ignorieren oder schmälern.

Die Negativitätsverzerrung

Die Negativitätsverzerrung

Es ist grundlegend wichtig, dass Du Dich ganz bewusst darauf konzentrierst, damit es zu einer Verbesserung im Gehirn kommt. Unser Gehirn hat die Neigung entwickelt, an negativem Lernen festzuhalten. Das Gehirn ist also gut darin, aus schlechten Erfahrungen zu lernen, aber schlecht darin, von guten Erfahrungen zu profitieren! Obwohl gerade das Lernen aus guten Erfahrungen der Königsweg ist, um neue psychologische Fähigkeiten zu entwickeln!

In der frühen Evolution war es für uns Menschen wichtiger, rechtzeitig vor dem Säbelzahntiger davon zu laufen, als die Schönheit eines Sonnenuntergangs wahrzunehmen und zu genießen. Diese Vorliebe für das Negative nennen wir Negativity Bias oder Negativitätsverzerrung.

Unsere frühen Vorfahren waren also gut beraten, immer zuerst nach schlechten News Ausschau zu halten und darauf schnell und stark zu reagieren. Deshalb werden negative Erfahrungen von uns bis heute sofort als emotionale Warnsignale gespeichert. Positive Signale sind dagegen weniger spannend und wichtig.

Heute sind existenzielle Bedrohungen jedoch weitaus seltener, und wir sehnen uns geradezu nach schlechten Nachrichten. Deshalb müssen wir gegen diese Angst-Neigung unseres Gehirns aktiv ankämpfen, denn zum Überleben im Alltag müssen wir nicht mehr ständig auf der Hut vor Gefahren sein.

Wie schaffst Du es, dieser Negativitätsverzerrung Deines Gehirns, dieser Sorgensucht, etwas Positives entgegen zu setzen? Wie schaffst Du es, Dein Gehirn zum Köder für positive Erfahrungen zu machen, die Du dann in dauerhafte Stärken verwandelst?

Darum geht es in der nächsten Lektion.

Hier Geht's WEiter

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